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»Leben braucht Freude«

Autor: gestaltungsfrage

Leserbrief

Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Georg Bätzing!

Nachdem Sie vom Urlaub zurück sind, möchte ich mich besogt an Sie wenden.

Die „Schwäbische Zeitung“ titelte am 14.7.22 :

„ZDK-Chefin will Abtreibungen flächendeckend ermöglichen“ und weiter:

„Irma Stetter – Karp, Präsidentin des größten katholischen Laien-Verbandes, lobt Abschaffung des Paragrafen 219a.“

Das ist eine unglaubliche Forderung. Die allseitige Empörung ist berechtigt, ich kenne viele Leute, die entsetzt sind und sich fragen, wie konnte Frau Dr. Irma Stetter-Karp Vorsitzende des ZdK werden? Weiß sie nicht, dass Schwangerschaftsabbruch die Tötung eines Menschen bedeutet, eines Menschen, von Gott geliebt und geschaffen mit einer unsterblichen Seele!

Solche Äußerungen sind Totengräber unserer christlichen Kultur !

Herr Bischof, Sie als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz sind nun gefordert. Das können Sie so nicht hinnehmen und einfach „Gras darüber wachsen lassen“, wie ich den Eindruck habe! Frau Dr. Irma Stetter – Karp sollte von sich aus zurück treten!

Mit freundlichen Grüßen und Behüt‘ Sie Gott!

Anton Geray

Leserbrief

zu: „Neubewertung von Pille und Kondom, KS Nr. 38

Der Aachener Bischof Helmut Dieser zeigt sich offen für eine kirchliche Neubewertung von Mitteln zur Empfängnisverhütung, und hält die Wahl der Mitteln für zweitrangig.

Das ist eine nicht hinnehmbare Aussage eines Bischofs! schließlich ist die Wahl der Mittel alles andere als zweitrangig,  denn die „Pille“ kann sehr wohl auch frühabtreibend sein! Wenn es ihr nicht gelingt die Empfängnis zu verhindern, also ein Embryo, d.h. ein Mensch gezeugt wurde,  besitzt sie einen Wirkstoff, der verhindert, dass der Embryo sich in die Gebärmutterschleimhaut einnisten kann und somit stirbt! Also Früühabtreibung!

Ich denke, das müßte einem Bischof, wenn er sich schon zu diesem Thema zu Wort meldet, doch bekannt sein!

Mit freundlichen Grüßen

Anton Geray, Eggenberg 4, 88285 Bodnegg

Leserbrief 

zur Debatte über den Synodalen Weg und der Stellungnahme der ZdK-Präsidentin zur Abtreibung:                                                                                                       

Dass der Vatikan beim Synodalen Weg die Notbremse gezogen hat, ist für mich wenig überraschend, eher überfällig! Der Grund ist mit Sicherheit im Bekenntnis der ZdK Präsidentin zur Liberalisierung der Abtreibung zu suchen und der Forderung nach einem flächendeckenden Angebot von Abtreibungspraxen für Schwangere. Damit hat sich die ZdK-Präsidentin für ihr Amt selbst disqualifiziert und sie sollte zurücktreten, weil es beim Thema Abtreibung um fundamentale Glaubensfragen geht und die Rechtfertigung der Abtreibung und damit die willkürliche Tötung unschuldiger und wehrloser Ungeborener im Grunde häretisch ist! „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, habt ihr mir getan!“ spricht Christus und der Mensch ist als Embryo im wörtlichen Sinn der „Geringste der Brüder“!  Nach der christlichen Lehre beginnt das Leben mit der Zeugung, ab diesem Augenblick wird dem ungeborenen Kind, dem Embryo, von Gott die Geistseele gespendet. Die Tötung eines Kindes im Mutterleib ist daher eine schwere Sünde vor Gott, die sich nicht mehr rückgängig machen und weder mit dem katholischen und generell dem christlichen Glauben und auch nicht mit dem Grundgesetz vereinbaren lässt!  Wie steht es darüber hinaus um die „unantastbare Würde“ des Menschen, wenn das ungeborene Kind zum „Verhütungsunfall“ degradiert wird, der liquidiert werden darf, obwohl es in Wahrheit Opfer einer übersexualisierten Gesellschaft ist, die die Liebe der sexuellen Ausbeutung geopfert hat.

Wie in einem Brennglas lenkt die Debatte den Blick auf Grundsätzliches, die Relativierung der Gebote Gottes und des Evangeliums, auf ein neues Pharisäertum, das von der teuflischen Versuchung bedroht wird, den eigenen Willen dem Wort Gottes entgegenzusetzen und sich dem Zeitgeist anzudienen, denn es geht wieder um Macht und Positionen in der Kirche und das ganze läuft unter dem Deckmantel der Missbrauchsskandale und der Benachteiligung der Frau und dem Ausschluss vom Klerus. Bleibt nur zu hoffen, dass der Heilige Stuhl beim Versuch erfolgreich ist, den Synodalen Weg zu kanalisieren und Bischof Bätzing zur Einsicht gelangt, bevor der Synodale Weg als Holzweg endet!

Margret Biechele, Ochsenhausen

Gesuch an Bischof Gebhard Fürst

Gesuch der Aktionsgemeinschaft für das Leben e.V. an Bischof Dr. Gebhard Fürst, Diözese Rottenburg-Stuttgart

Hochwürdigster Herr Bischof Fürst,

wir ersuchen Sie, Hochwürdigster Herr Bischof Fürst darum, dass „Ostern“, das Hochfest der Christenheit, sowie sämtliche Gottesdienste und Kirchenfeste, wieder uneingeschränkt gefeiert werden dürfen und können und dass so wichtige Sakramentalien, wie das Weihwasser, mit dem wir uns beim Eintritt in das Gotteshaus zum Zeichen der Tauferneuerung bekreuzigen und welches auch den Armen Seelen Trost spendet, wieder eingesetzt und verwendet werden.

Öffnen Sie die Kirchtüren für alle Gläubigen, denn Jesus Christus ist unser Heiland und „Heiler“ der in Realpräsenz dafür Sorge trägt, dass Gläubige, welche die Heilige Messe besuchen, mit Sicherheit nicht zu Schaden kommen werden.

Wer Tote auferwecken und Aussätzige heilen kann, kann auch ein Virus neutralisieren und die Menschen dagegen immunisieren.

Jesus sagt: „Hättet ihr Glaube nur so groß wie ein Senfkorn, ihr könntet Berge versetzen!“ oder „ Dein Glaube hat Dir geholfen!“ Doch – wo bleibt der Glaube und das Gottvertrauen unserer Hirten (Bischöfe und Priester)?

Im Vertrauen auf Gottes Allmacht sind wir Gläubigen davon überzeugt, dass diese „Pandemie“ nur durch einen tiefen Glauben an Jesus Christus, unseren Retter und Erlöser und die von Ihm eingesetzten Sakramente und unser intensives Gebet, überwunden werden kann.

Wir Gläubigen erwarten von der Katholischen Kirche ein entschiedenes Eintreten für die Glaubenswahrheit, die Glaubensfreiheit und einen umfassenden Schutz bei der Ausübung unseres Glaubenslebens in den Sakramenten.

Eine Zensur durch Verbote und die anhaltende Verunstaltung unserer Glaubensgüter und der Hl. Sakramente ist nicht mehr länger hinnehmbar. Die Heilige Messe muss allen Gläubigen wieder würdig und uneingeschränkt zugänglich gemacht werden.

Die Kommunionspendung und der Kommunionempfang müssen wieder würdig und ohne Auflagen möglich sein (Kirchenrecht).

Es wäre ein großes Signal an uns Gläubige sowie auch an die Politik und die Welt, wenn Sie, Hochwürdigster Herr Bischof Fürst, in dieser Zeit der schweren Bedrängnis, unsere Diözese erneut der Muttergottes, in einer feierlichen Weihe-Zeremonie, weihen würden, wie dies einst unser „Bekenner-Bischof“ Joannes Baptista Sproll erfolgreich getan hat.

Die Kirche darf niemals einem staatlichen „Unrechtsdiktat“ Folge leisten! Der Staat hat in der Gestaltung der Glaubensausübung keinerlei Mitspracherecht. Hier ist die Standhaftigkeit der Bischöfe gefragt.

Es geht für uns Christen schließlich vorrangig um das „Ewige Leben“, welches es zu erlangen gilt. Mit Feigheit durch Anpassung an den Zeitgeist, kann kein Sieg errungen werden.

Seit wann haben die Hirten unserer Kirche nicht mehr das Seelenheil der ihnen anvertrauten „Schäfchen“ im Auge? Seit wann ist in der Kirche „Irdisches“ und „Weltliches“ wichtiger als der Himmel?

Unsere Katholische Kirche wird unglaubwürdig, wenn sie mehr dem Zeitgeist huldigt, anstatt Trost und Hoffnung durch die Hl. Sakramente und die Segnungen unserer Kirche zu spenden. Einer „Übergriffigkeit“ des Staates in die Glaubensausübung und die Sakramenten-Spendung muss, von Seiten der Katholischen Kirche, entschieden entgegengetreten werden.

Wenn unsere Bischöfe und Priester uns Gläubige im Stich lassen, anstatt in Krankenhäusern und Altersheimen die Sterbesakramente zu spenden oder wenn sie die Kirchen teilweise zusperren und den Gläubigen den Zutritt zur Hl. Messe und zu den Sakramenten verwehren, ist dies das größte Armutszeugnis, das sie sich selbst ausstellen können.

Aufstehen für das Leben und für unseren Christlichen Glauben, ist unser aller Verpflichtung.

Jesus sagt auch: „Sorget, aber sorget nicht ängstlich!“

„Wer nicht gekämpft trägt auch die Kron‘, des Ew‘gen Lebens nicht davon“, singen wir in einem Kirchenlied.

Kämpfen wir also gemeinsam, im Gebet verbunden, für die Rechte und den Schutz aller Getauften in unserer geliebten Heiligen Katholischen Kirche.

Hochwürdigster Herr Bischof Fürst, ich wünsche Ihnen viel Kraft und Gottes Segen für Ihr schweres Amt in schwieriger Zeit, sowie den Beistand des Heiligen Geistes und der Muttergottes in allen Entscheidungen und verbleibe

mit frohen Ostergrüßen

Ihre
Maria Hartel
Vorsitzende.

35-jähriges Vereinsjubiläum

An alle Mitglieder, Freunde und Förderer der Aktionsgemeinschaft für das Leben e.V.

Einladung zu unserem 35-jährigen Vereinsjubiläum

Festgottesdienst mit Primizsegen
am Samstag, den 14. November 2020 um 14.00 Uhr
in der Schlosskirche St. Katharina zu Wolfegg
Zelebrant: H.H Priester Vitus Graf von Waldburg-Zeil

Anschließend: Mitgliederversammlung
um 15.00 Uhr im Gasthof zur Post in Wolfegg

Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Rechenschaftsbericht der Vorsitzenden
3. Rechenschaftsbericht des Schatzmeisters
4. Bericht des Kassenprüfers
5. Entlastung der Vorstandschaft
6. Wahlen
7. Verschiedenes (Anträge, Aussprache) mit gemütlichem Ausklang

Wegen der derzeitigen Corona-Bestimmungen und um entsprechend planen zu können, bitte ich um Anmeldung, entweder per Telefon (07525-1508) oder per Telefax (07525-9202043) oder um kurze schriftliche Rückmeldung an die Vorsitzende.

Ich würde mich freuen, Sie zahlreich begrüßen zu dürfen und verbleibe mit herzlichen Grüßen

Ihre Maria Hartel

Schein-­Beratung

Zum Fernsehfilm „Ich will (k)ein Kind von Dir“, ARD, 17. März 2017
Offener Brief an die ARD-­Intendantin Karola Wille

Im genannten Film, von der ARD verharmlosend als Beziehungskomödie angekündigt, ist eine Szene enthalten, die die Pflichtberatung der zur Abtreibung entschlossenen Hauptdarstellerin zeigt. Dabei wird der Eindruck erweckt, als sei die Ausstellung des „Scheins“ eine rasche Formalie. Keine Fragen nach der Konfliktsituation, keine Information über Hilfen, dafür der kurze Griff zum Stempel – so schnell, so einfach geht das, will man dem Drehbuch von Katrin Bühring (Regie: Ingo Rasper) glauben.

Im letzten Moment, dramaturgisch geschickt, entscheidet sich die Protagonistin doch noch für das Kind – nach einer psychologisierenden Bemerkung der das Abtreibungsmedikament verabreichenden Ärztin. Dieser einzigen problematisierenden Einlassung wird allerdings der allgewaltige Satz der Ärztin vorangestellt: „Sie allein entscheiden. Es gibt einen tiefen Respekt von allen für Ihre Entscheidung.“

Mit großer Raffinesse wird in diesem Film die Mein-­Bauch-­gehört-­mir-­Ideologie propagiert – unter bewusster Ausblendung der rechtlichen und moralischen Schranken. Und das im öffentlich-­‐rechtlichen Fernsehen! Einem Millionenpublikum wird suggeriert: „Sie allein entscheiden!“

Sehr geehrte ARD-­Intendantin Frau Prof. Dr. Karola Wille, wir protestieren gegen diese bagatellisierende Darstellung.

Gerhard Reischmann, Bad Wurzach
Maria Hartel, Aulendorf für die Aktionsgemeinschaft für das Leben e. V.

Bischof Mixa kommt nach Wolfegg

Dr. Walter Mixa (Bild), emeritierter Bischof von Augsburg, kommt nach Wolfegg.

Auf Einladung der Christdemokraten für das Leben (CDL-Bezirk Südwürttemberg-Hohenzollern) zelebriert er am kommenden Dienstag, 11. Oktober, in der Schlosskirche eine Heilige Messe in den Anliegen des Lebensschutzes (Beginn: 18.00 Uhr). Anschließend spricht er im Gasthof „Zur Post“ zum Thema „Ist der Mensch ein Zufallsprodukt der Natur oder doch ein geliebtes Abbild Gottes, aus Gottes Liebe erschaffen?“ Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Es wird ein Kostenbeitrag von 2 € erhoben. (rei)

CDL-Jahresversammlung in Wolfegg

Die Christdemokraten für das Leben (CDL), Bezirk Südwürttem-berg-Hohenzollern, halten ihre Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Bezirksvorstandes am kommenden Dienstag, 11. Oktober, 16.00 Uhr, im Gasthof „Zur Post“ in Wolfegg, ab.

1. Begrüßung durch die Bezirksvorsitzende

2. Wahl des Tagungspräsidiums und Wahlleiters

3. Wahl einer Stimmzählkommission

4. Rechenschaftsbericht der Bezirksvorsitzenden und Kassenbericht

5. Aussprache

6. Entlastung des Bezirksvorstandes

7. Neuwahlen des Bezirksvorstandes

8. Anträge / Vorschläge zur zukünftigen Arbeit des Bezirksverbandes, Diskussion

9. danach, um 18.00 Uhr, Heilige Messe in der Schlosskirche, Hauptzelebrant Bischof Dr. Walter Mixa

10. Um 19.30 Uhr öffentlicher Vortrag des Bischofs imGasthof „Zur Post“ Ich hoffe auf eine zahlreiche Beteiligung der Mitglieder und weitere Vorschläge für ,den Bezirksvorstand.

Bittgottesdienst in der Wallfahrtskirche Pfärrich

Am Samstag, 2. Juli, dem Fest „Mariä Heimsuchung“, wird die Heilige Messe in Pfärrich für den Schutz des Lebens gefeiert.Sie beginnt um 17.00 Uhr. Zelebrant ist Pfarrer Dr. Claus Blessing.

Dazu laden die Aktionsgemeinschaft für das Leben, die Christdemokraten für das Leben und der Kath. Aktionskreis für das Leben sehr herzlich ein. Nach dem Gottesdienst ist Gelegenheit zum Austausch und zur Begegnung im Gasthaus „Ochsen“ in Pfärrich.

„Im Einvernehmen mit dem lieben Gott“

Bernhard Müller zum Tod von Johanna Gräfin von Westphalen

Als ich sie im Januar 1988 zum ersten Mal traf und in ihrem Haus Laer ein ausführliches Interview mit ihr führte, nahm ich einen ersten persönlichen Eindruck mit: „wahrer Adel“. Diese Einschätzung habe ich in den vielen späteren Begegnungen mit ihr nie verloren. Damals erschien eine PUR-Titelgeschichte über diese einzigartige Frau mit der zeitlos gültigen Aussage: „Die mutige Gräfin“. Jetzt ist Johanna von Westphalen am 21. Januar 2016 gestorben.Als engagiertes CDU-Mitglied gründete sie mit anderen Unionspolitikern 1985 die „Christdemokraten für das Leben“ und übernahm deren Vorsitz. Schon damals gehörte Courage dazu, gegen den Willen der Parteiorberen innerhalb der Union eine Lebensrechtsbewegung zu schaffen. 1987 trat sie von ihrem Posten als stellvertretende Bundesvorsitzende des „Sozialdienstes katholischer Frauen” (SKF) zurück, weil sie es nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte, dass durch diesen kirchlichen Verband im Rahmen des § 219 Beratungsscheine ausgestellt wurden, die nur dazu dienten, straffrei abzutreiben. Dafür wurde sie von vielen „Freunden“ aus der CDU und der katholischen Kirche angegriffen und verunglimpft. Nur ein Jahr später gründete sie die Stiftung „Ja zum Leben“. Diese vergibt u.a. jährlich einen Stiftungspreis an Persönlichkeiten, die sich besonders für den Lebensschutz ungeborener Kinder und die Belange der Familie einsetzen. Zu den Preisträgern zählen Christa Meves, Helmut Matthies, die verstorbene Schriftstellerin Karin Struck und viele andere Publizisten und Einrichtungen. Die Gräfin war auch Mitglied im Kuratorium des „Forums deutscher Katholiken“, das jährlich den Kongress „Freude am Glauben“ veranstaltet sowie im Vorstand des Hilfswerks „Kirche in Not“. Johanna Gräfin von Westphalen stammte aus der Grafenfamilie Galen aus dem Münsterland. Sie war die Tochter von Christoph Bernhard Graf von Galen und Marie-Sophie Gräfin von Galen, geborene Kinsky von Wchinitz und Tettau. Der mutige Münsteraner Kardinal Clemens August Graf von Galen, der Adolf Hitler wie kein zweiter Kirchenmann die Stirn bot und sich gegen Euthanasie und den Holocaust einsetzte, war ihr Großonkel. Zwar gehörte sie fast 20 Jahre dem Landesvorstand der CDU in Nordrhein-Westfalen an, mit ihrer Partei ging sie dennoch auch immer wieder kritisch ins Gericht. Parteisoldat wollte sie nie sein. Obwohl Johanna Gräfin von Westphalen alles andere als publikums- oder geltungssüchtig war, wurden ihr zahlreiche Ehrungen zuteil. Etwa das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und das Großkreuz des Päpstlichen Ritterordens des heiligen Gregors des Großen. Sie versuchte stets jedes Aufsehen um ihre Person zu vermeiden, folgte freilich dennoch konsequent ihrem Gewissen, selbst wenn sie dadurch ins Rampenlicht der Öffentlichkeit geriet. Ohne jeden Anflug von Fanatismus trat sie ein Leben lang für die Ungeborenen ein. Nicht nur ihr Vorname erinnert an die Jungfrau von Orléans. Für die Mutter von sechs Kindern war „Abtreibung das Ärgste, was der Mensch in friedlichen Zeiten tun kann“. Gegen Kindestötung ist sie stets aufgetreten, immer hat sie für das Leben gekämpft. Die Kraft dazu gab ihr der Glaube und das tägliche Gebet. Ob ihr die Arbeit nicht zuviel werde und sie nicht manchmal Zweifel über deren Sinn habe, frug ich sie schon vor 20 Jahren. Johanna von Westphalen, Deutschlands noble, engagierte und aufrichtige Anwältin und Streiterin für das Lebensrecht der ungeborenen Kinder anwortete darauf: „Nein, im Gegensatz zu allem, was ich sonst so tue, kann ich mir doch hier ganz getrost sagen: Das tust du wenigstens wirklich im Einvernehmen mit dem lieben Gott.“ Mir scheint gewiss: Auch jetzt wird sie im Einvernehmen mit ihrem Schöpfer sein.

Aus: PUR-magazin 2/2016